Thema: Hier und jetzt, in diesem Moment – Von der Menschwerdung Gottes und der Menschwerdung des Menschen
Am 02. Dezember 2023 in Nürnberg mit Susanne Grimmer aus Bamberg als Referentin.
Vor 800 Jahren, 1223, „verlebendigte“ Franziskus von Assisi in Greccio den Menschen das Weihnachtsgeschehen. Das Geheimnis der Menschwerdung Gottes sollte erlebbar und greifbar werden. Von der Krippe bis zum Kreuz – ein Gott mit und für uns, der immer wieder neu geboren werden möchte in den Herzen, ja im ganzen Leben der Menschen. Die Menschwerdung wird so zu einem lebendigen, stetigen Prozess, der sich nicht nur weihnachtlich-feiertäglich, sondern alltäglich-werktäglich ereignen möchte. Das Leben mit seinen Höhen und Tiefen wird zum privilegierten Ort der Gottesbegegnung.
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Thema: Lebenskunst der Lebensmitte – Poetische, psychologische und theologische Tiefenwahrnehmungen
Am 28. Oktober 2023 in Nürnberg mit Prof. em. Dr. Bernhard Sill aus Paderborn als Referent.
Krise, Wende, Kehre – so wird die Lebenszeit der Lebensmitte bezeichnet. Die Lebensjahre der Lebensmitte können fruchtbare Jahre sein, die den Menschen in ein neues Verhältnis zu sich selbst, der Welt und Gott bringen. Wer in das Lebensland der Lebensmitte gerät, der stellt sich und dem stellen sich bestimmte Lebensfragen. Lebenskunst der Lebensmitte heißt: mit diesen Fragen umzugehen und sie nicht zu umgehen.
Der Nachmittag unternimmt Erkundungen zur Lebensmitte u.a. bei C.G. Jung, dem eigentlichen Entdecker der Umbruchzeit der Lebensmitte. Aber auch in der Gotteslehre und Lebensschule eines Johanes Tauler lässt sich die Mystik der Lebensmitte entdecken.
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Thema: Schöpfung durch Verlust – Maria von Magdala als moderne Mystikerin der Vulnerabilität.
Am 01. Juli 2023 in Nürnberg mit Prof. Dr. Hildegund Keul aus Würzburg als Referent.
Nach dem Tod Jesu stehen seine Jünger und Jüngerinnen vor einer existenziellen Herausforderung, die sie an die Grenze des Lebens reißt. Die Vulneranz (Verletzungsmacht), die Jesus in Folter und Kreuzigung erleiden musste, verwundet sie selbst.
Dann geschieht etwas Erstaunliches: In der Begegnung mit dem Auferstandenen wird Maria von Magdala zur Protagonistin eines anderen Umgangs mit Verwundbarkeit, der auch für heute wegweisend ist. Mit dem ‚Halte mich nicht fest‘ wendet sie sich vom leeren Grab ab und geht in ihr Leben hinein, sie lässt die Vergangenheit los und wagt sich ins unbekannte Anderswo eines neuen Glaubens, eines neuen Lebens.